Käthe Totzke , geb. Pohland
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- Hauptkategorie: Vereinsgeschichte
In Havelberg habe ich den Kanurennsport nicht wettkampfmäßig ausgeübt. Ich wurde 1960 als Turnerin an die Kinder- und Jugendsportschule (heute Sportgymnasium) nach Magdeburg delegiert.
Die schöne idyllische Spülinsel in Havelberg und das Wasser der Havel vermisste ich sehr.
Bereits 1961 zog es mich zu den Kanuten des Sportclubs Magdeburg in den Stadtpark in Magdeburg. Hier fand ich alles, was ich in Havelberg verlassen hatte. Eine naturbezogene Umgebung, Wasser, ein kameradschaftliches Sportlerteam und mit Walter Heine und Ernst Schmidt ausgezeichnete Trainer.
In Havelberg am Wasser aufgewachsen und täglich mit dem Boot zur Schule fahren müssen sowie mit koordinativen Fähigkeiten aus dem Turnsport ausgestattet, kippte ich mit dem kippligen Rennboot nicht um.
Bereits 1961 wurde ich im Jugendbereich Bezirksmeisterin im Einer und ab 1962 gehörte ich zur Juniorennationalmannschaft.
Leider fanden zu diesem Zeitpunkt im Juniorenbereich keine Europa- und Weltmeisterschaften statt.
Für die Olympiade 1964 in Tokio wurde ich als Olympiakader vereidigt. Meine Leistungen reichten aber letztendlich am Ende nicht aus, zu den ersten besten drei Frauen in Deutschland zu gehören. In Tokio startete noch eine gemeinsame deutsche Mannschaft. Der Frauen- Vierer war noch keine Olympische Disziplin.
Zur Olympiade in Mexiko 1968 durfte die DDR als anerkannter Staat starten. Ich war Ersatzfrau. Auch in Mexiko war der Frauen Vierer noch keine Olympische Disziplin. |
Die größten internationalen Erfolge für mich waren:
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die Teilnahme an den Europameisterschaften in Rumänien in Snagov 1965,
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an den Weltmeisterschaften in der DDR in Berlin Grünau 1966
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und an der Europameisterschaft 1967 in der BRD in Duisburg
Dabei war die Bronzemedaille im KIV zur Weltmeisterschaft 1966 meine größte und wertvollste Errungenschaft. Sie war verbunden mit der Auszeichnung als „Meister des Sports“.
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1969 beendete ich meine Leistungsportbahn.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mein Abitur an der KJS ( bzw. heute: Sportgymnasium) erfolgreich bestanden und einen Facharbeiterabschluss in „der Tasche“. ich hatte mich entschieden, den Leistungssport zu beenden.
Nach meiner Hochzeit im März 1969 trainierte ich ab.
Im Oktober 1970 war mit der Geburt einer Tochter das Familienglück komplett.
1973 zog ich nach Havelberg zurück, absolvierte im organisierten Selbststudium einen für meine ausgeübte Tätigkeit erforderlichen Fachschulabschluss und kümmerte mich gleichzeitig ab 1973 über einen Zeitraum von 21 Jahren um die Förderung und Entwicklung des Nachwuchsleistungssport im Kanurennsport in Havelberg.
Ich habe keinen Tag bereut, an dem ich mich dem Leistungssport verschrieben hatte, weder für mich selbst noch für die jungen Nachwuchssportler.
Altersgemäß bin ich seit 2005 aus dem Berufsleben ausgeschieden.
Jedem würde ich raten, sich große Ziele zu setzen und um das Erreichen zu kämpfen.
Heute macht es mir Spaß, mich einmal pro Woche um eine allgemeine gemischte Sportgruppe im Bootshaus des Wassersportvereins zu kümmern. Hier geht es nicht mehr um Leistungsdruck und Kampf, sondern sich einfach nur zu bewegen um den Körper fit und gesund zu halten. |
Käthe Totzke
Im Juli 2008